Anfang März war es zu einem kleinen Durchbruch gekommen. Nach den seit vielen Monaten zähen Verhandlungen über einen neuen Vertrag für Spielmacher Lamar Jackson hatten die Baltimore Ravens den 26-Jährigen mit dem “non-exclusive franchise tag” versehen. Im Klartext bedeutete das, dass Jackson für ein weiteres Jahr gesichert worden war – für den fixen Betrag von 32,41 Millionen US-Dollar.
Nur kann der Profi seither in der Free Agency dennoch mit anderen Teams über einen noch besser dotierten beziehungsweise ganz langfristigen Vertrag frei verhandeln. Im Anschluss haben dann die Ravens die garantierte Möglichkeit, dieses Angebot selbst zu den von der Konkurrenz unterbreiteten Konditionen zu ziehen – oder Jackson eben abzugeben. Dann würden sie zwei First Round Picks erhalten.
Fehlende Wertschätzung?
Nun aber ging der Athlet an die Öffentlichkeit und sorgte damit für großes Aufsehen. “Am 2. März habe ich bei den Ravens um einen Trade gebeten, weil die Ravens mich anscheinend nicht genug wertschätzen”, erklärte der 26-Jährige in seinem Statement.
Jackson weiter: “Alle, die mich kennengelernt haben oder mit mir zu tun hatten, wissen, dass ich Football liebe. Mein Traum ist es, einem Team zu helfen den Super Bowl zu gewinnen. Ihr seid alle großartig, aber ich musste eine geschäftliche Entscheidung treffen, die das Beste für meine Familie und mich ist. Egal, wie weit ich gehe oder wohin mich meine Karriere führt, ich werde weiterhin meinen Fans der ‘Baltimore Flock Nation’ und dem gesamten Staat Maryland nahe sein. Ihr werdet mich wiedersehen.”
Dass Jackson ein herausragender Athlet und das Gesicht der Ravens in den letzten Jahren gewesen ist, ist glasklar. Der im NFL-Draft 2018 in der 1. Runde und an 32. Stelle geholte College-Absolvent von Louisville hat seither 61 Partien gestartet für Baltimore – und 45 gewonnen (16 Niederlagen). Erreicht hat das Jackson mit herausragender Beinarbeit sowie stets verbessertem Passspiel. Über 12.000 Passing Yards, fast 4500 Yards zu Fuß und insgesamt 125 Touchdowns bei 69 Turnover können sich sehen lassen.
Ich denke die ganze Zeit über Lamar nach. Ich denke über ihn als unseren Quarterback nach. Wir bauen unsere Offensive um diese Idee herum auf.
Und doch scheint das Tischtuch schon ziemlich zerschnitten zu sein. Ein Abschied ist mit Jacksons Gang an die Öffentlichkeit ein Stück weit wieder wahrscheinlicher geworden, auch wenn Baltimores Head Coach John Harbaugh mitgeteilt hat: “Ich habe den Tweet nicht gesehen. Es ist ein laufender Prozess. Ich verfolge es sehr genau, so wie jeder andere hier auch und freue mich auf eine Lösung. Ich bin aufgeregt. Ich denke die ganze Zeit über Lamar nach. Ich denke über ihn als unseren Quarterback nach. Wir bauen unsere Offensive um diese Idee herum auf.”
Harbaugh sagte außerdem, dass er in letzter Zeit nicht persönlich Kontakt mit Jackson gehabt habe, aber trotzdem optimistisch bleibe, dass beide Seiten eine langfristige Beziehung aufbauen und gemeinsam in eine sportlich erfolgreiche Zukunft aufbrechen können.
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